Thalia Theater Hamburg - Gaußstraße
Paradiesische Bauten
Text und Regie: Peter Thiers
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NUMMER ZWEI. Wir richten die Augen der Stadt auf uns.
NUMMER EINS. Die Augen der Stadt haben minus zehn Dioptrien.
Der Druck auf Theo Baldachin wächst: Dem einst gefeierten Makler geht die Zeit aus. Früher dafür bekannt, dass er hoffnungslose Wohnobjekte innerhalb kürzester Zeit zum Vertragsabschluss führen kann, wartet Baldachin nun zwischen den kalten Mauern einer ehemaligen Garage auf mögliche Mietinteressierte. Aber wer möchte schon in eine Garage ziehen? Sein Arbeitgeber, der Immobilienkonzern Paradise, stellt dem angeschlagenen Makler ein Ultimatum: entweder es gelingt Baldachin, die heruntergekommene Wohnung ad hoc zu vermieten, oder er muss seinen Hut nehmen. Während Baldachin darauf hofft, dass die Wohnungsnot ihm in die Hände spielt, schmieden die Wohnungssuchenden in der Zwischenzeit eigene Pläne.
Wohnraum ist ein Existenzbedürfnis – auf einer Stufe mit Nahrung, Wasser, Kleidung, Beschäftigung und medizinischer Versorgung. Wie reagieren Menschen, wenn ihnen ihre Existenzgrundlage entzogen wird? Wie weit sind sie bereit zu gehen? In der Garage des Thalia Theater, die sich in Ottensen befindet, einem Hotspot des Hamburger Immobilienmarkts, exemplifiziert Autor und Regisseur Peter Thiers, was es bedeutet, wenn Wohnraum in der Stadt zur Beute wird. Ausgezeichnet mit dem Hamburger Literaturpreis.
Mit Steffen Siegmund, Lisa-Maria Sommerfeld, Tilo Werner
Regie Peter Thiers
Bühne Anja Zihlmann
Kostüme Gianna-Sophia Weise
Dramaturgie Elvin Ilhan
Musik Gloria Endres de Oliveira
Premiere am 17. Juni 2021 - Thalia Gaußstraße (Open Air)
Fotos: Fabian Hammerl